Die Klaustrophobie gehört zu den spezifischen Phobien. Von ihr betroffene Menschen haben Angst in engen oder geschlossenen Räumen. Sie erleiden Panikattacken in Fahrstühlen, auf Konzerten, im Kino oder auf der Arbeit. Umgangssprachlich wird sie oft fälschlicherweise als Platzangst bezeichnet, tatsächlich handelt es sich jedoch um eine Raumangst. VonPlatzangst oder auch Agoraphobie betroffene haben generell Angst aus dem Haus zu gehen. Klaustrophobie wird unterteilt in die Angst vor dem Ersticken und in Angst vor Einengung. Sie kann aufgrund der Panikattacken zu einem Vermeidungsverhalten führen.
Ursachen
Die Ursachen der Klaustrophobie können erblich bedingt sein, wie Angsterkrankungen generell. Zudem kann sie durch Traumata oder negative Erfahrungen ausgelöst werden, wie Stresserlebnisse im Vorfeld einer Versammlung in einem Büroraum, in denen Herzrasen oder Schweißausbrüche auftreten, die aber ursprünglich auf eher triviale Faktoren zurückzuführen sind wie Schlafmangel oder überhöhten Koffeinkonsum. Wenn dies nun irrtümlich auf allgemeine Menschenversammlungen in geschlossenen Räumen zurückgeführt wird, entwickelt die betroffene Person eine allgemeine Angst vor diesem räumlichen Zustand und versucht eine Wiederholung dieser Situation zu vermeiden.
Symptome
Raumangst äußert sich bei Betroffen durch das Gefühl des Eingesperrtseins. Die kann in kleinen Räumen oder aber auch in größeren abgeschlossenen auftreten. Es kann zu Hyperventilation, Schweißausbrüchen, Herzrasen und Panikattacken führen. Oft vermeiden Menschen mit Raumangst in Folge ähnliche Situationen was zu einer Benachteiligung im privaten aber vor allem auch im beruflichen Leben, gerade im Büro, führen kann. Auch in Großraumbüros ist ein Auftreten von Klaustrophobie festgestellt wurden. Besonders häufig äußert sie sich bei MRT-Untersuchungen. Die Angst vor der MRT, der Magnetresonanztomographie, bei der ein Patient bis zu 30 Minuten in einer engen Röhre liegen muss, tritt laut einer Studie bei bis zu 14,3% aller Untersuchten so stark auf, dass diese einer medikamentösen Beruhigung bedurften. Frauen sollen häufiger von Klaustrophobie betroffen sein als Männer. Dabei sollen wiederum 7 bis 8 Prozent aller Betroffenen ohne größere Einschränkungen durchs Leben kommen, indem sie sich beispielsweise bei Versammlungen an den Rand setzen oder sich generell einen potentiellen „Fluchtweg“ offen halten.
Diagnose
Beeinträchtigt die Klaustrophobie das private und berufliche Leben der Patienten jedoch in einem hohen Maß, wird eine Therapie empfohlen. Dazu ist es zunächst einmal wichtig, sich der Angst überhaupt zu stellen beziehungsweise Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oft wird zunächst versucht die Angst zu ignorieren und Situationen in denen die Angst auftreten könnte zu vermeiden. Der Schritt sich professionelle Hilfe zu holen ist also ein erster und sehr wichtiger. Verschiedentlich wird empfohlen, sich zunächst einmal schrittweise selbst kontrolliert der vermeintlichen Angstsituation zu stellen, um die Angst so zu überwinden. Gelingt dies nicht, kann eine Therapie in Anspruch genommen werden. Gerade zur Aufklärung von vergangenen Erfahrungen und Traumata, ist auch eine Angsttherapie mit Hypnose denkbar.
Therapie
Bei Klaustrophobie ist die Psychotherapie vielversprechend, genauer gesagt die Psychoanalyse und Verhaltenstherapie, in der der Betroffene mit seiner Angst konfrontiert wird. Die Aufdeckung unbewusster Motive und Erfahrungen spielt hier eine große Rolle. Noch nicht selbst realisierte Hintergründe können mithilfe der Hypnosetherapie aufgedeckt werden. Auch der Einsatz von Medikamenten wie Antidepressive ist gerechtfertigt, in Anbetracht der möglichen Nebenwirkungen stellt eine konventionelle Psycho- oder eine Hypnotherapie jedoch wohlmöglich auch längerfristig eine bessere Alternative dar, da dort auch vergangene Traumata aufgearbeitet und die Angst bewältigt werden kann.